Ein Streifzug durch meine Welt - in Bild und Text
Von einer, die loszog, die Welt zu entdecken
Von einer, die loszog, die Welt zu entdecken
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Herbstanfang
September 2012
Als ich vor zwei Wochen mit dem Fahrrad hier lang bin, sah das alles noch ganz anders aus. Es ist, als wenn jemand einfach einen Schalter umgelegt hätte.
Die großen Schiffe der ansässigen Reederei sind fast alle weg. Ob sie unterwegs oder schon im Winterschlaf sind, kann man nicht herausfinden. Die weiten Wiesen sind komplett leer. Keine einzige Decke bedeckt sie mehr. Kein Mensch der Frisbee spielt. Auf den Wegen kommen mir nur noch vereinzelt Radfahrer oder Jogger entgegen. Einige eingemummelte Spaziergänger kann man entdecken. Die Bühne auf der vor zwei Wochen noch ältere Menschen das Tanzbein schwangen, ist leer, die Musik ist still, die Bar geschlossen. Auf der Dachterrasse des Cafe’s sitzt ein eingemummeltes Pärchen mit einem dampfenden Getränk. Auch der Wagen mit dem Softeis ist verschwunden.
Die Enten versammeln sich jetzt nur noch an einer einzigen Stelle, da die Spaziergänger, die Futter bringen, immer weniger werden. Der Wind bläst die ersten losen Blätter von den Bäumen. Einige sind schon leicht rot. Auf dem Weg liegen die ersten kleinen, noch glänzenden Kastanien. Von einigen sind nur noch die frisch aufgebrochenen “Igel” übrig, da die ersten Kinder angefangen haben sie zu sammeln. Das Wasser sieht trüb und dunkel aus, es schlägt kleine Wellen. Ihm fehlt die aufhellende Sonne.
Es ist als hätte alles auf diesen Tag gewartet und den Vorhang vorgezogen. Der Herbst hat Einzug gehalten in Berlin.